Der Priorgraben ist ein vor ca. 500 Jahren künstlich angelegter Wasserlauf. Er verbindet die Landschafträume der Spreeaue im Osten der Stadt mit den Sachsendorfer Wiesen im Westen und prägt landschaftlich den Cottbuser Süden. Die ursprüngliche Aufgabe des Priorgrabens war die Wasserversorgung der Fischerteiche um die Dörfer Kolkwitz, Glinzig und Dahlitz in der Priorniederung. Im 19. Jahrhundert wurde die Wasserkraft des Priorgrabens für Tuchfabriken und später für Mühlen genutzt. Heute hat der Priorgraben als Landschaftsraum und Naherholungsgebiet für die Großsiedlung Sachsendorf-Madlow eine hohe Bedeutung. Mit dem Start des IBA-Projektes "Integration in die Stadt" 1999 begann die Aufwertung des Gesamtareals. Als eine der ersten Maßnahmen wurde der Spielplatz Helene-Weigel-Straße neu gestaltet. 2004 erfolgte der naturnahe Umbau am Priorgraben nach der Konzeption des Planungsbüro atelier 8 aus Baruth. Minimale Eingriffe in das Gewässerbett und viele Neupflanzungen wurden vorgenommen. Ebenso stand die Umgestaltung zum Erholungsraum im Mittelpunkt: Die begleitenden Wege wurden ausgebaut und die neue Brücke stellt die Verbindung zum Gewerbegebiet Südeck her. An Übergangssituationen zwischen Stadt- und Landschaftsräumen wurden sogenannte "Loops" angelegt, die als Wende- und Anlaufpunkte entlang des Weges durch markante Gestaltungen beeindrucken. Sie laden zum Verweilen ein und wecken das Interesse für einen Spaziergang am Priorgraben oder in das benachbarte Wohngebiet.